EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Der Bau einer Eisenbahnstrecke von Herford nach Detmold wurde mehrfach aufgrund von finanziellen Problemen des Fürstentums Lippe verschoben. Erst im Staatsvertrag von 1870 einigten sich die Beteiligten. Die eingleisige Hauptbahn wurde als Stichbahn von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft geplant und gebaut. Das Planum war für zwei Gleise ausgelegt. Die Inbetriebnahme der 29,67 Kilometer langen Stichbahn von Herford nach Detmold sollte noch vor Weihnachten 1880 erfolgen. Ein Unwetter verursachte einen Dammrutsch. Deswegen musste die Eröffnung auf den 31. Dezember 1880 verschoben werden. Die 47,3 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Himmighausen ging am 12. Juni 1895 in Betrieb.

Das Empfangsgebäude Detmold

Das aus Backstein errichtete Stationsgebäude in Seitenlage befand sich am Stadtzentrum. Der dreistöckige, kubische Hauptbau war durch einen einstöckigen Langbau mit einem giebelständigen kleineren Anbau im Westen verbunden. Der östliche Hauptbau verfügte an allen drei Giebeln über einen Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). In seinem Innern befanden sich die Warteräume der I. und II. und der III. und IV. Klasse. Im westlichen Gebäudeteil gab es ein Fürstenzimmer. Der Güterbahnhof befand sich nördlich der Gleise. Da der Bahnhof der Endpunkt der Strecke von Herford war, besaß er einen Lokbahnhof. Er befand sich westlich neben dem Stationsgebäude und verfügte neben den Lokbehandlungsanlagen über einen Rechteckschuppen, einen Wasserturm sowie einer Bekohlungsanlage. Hier wurde auch der fürstliche Salonwagen abgestellt. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Nach der Verstaatlichung der Eisenbahnen 1880 durch die Preußischen Eisenbahnen konnte die Verlängerung der Strecke nach Himminghausen gebaut werden. Die Bauarbeiten begannen 1893. Dafür wurde der Bahndamm um 3,7 Meter erhöht und ein zweites Hauptgleis verlegt. Ein Personentunnel verband das Empfangsgebäude mit dem neuen Inselbahnsteig. Der Lokbahnhof bekam einen dreiständigen Lokschuppen mit 16 Meter-Drehscheibe. Es entstanden zwei Stellwerksbauten. Am 11. Juli 1895 fand die Eröffnungsfahrt von Detmold nach Himmighausen statt. Im April 1900 schlossen die Lippischen Elektrizitätswerke AG den Bahnhof an ihr Straßenbahnnetz an. 1907 erhielt der westliche Eckbau einen Fürstentunnel zum Bahnsteig. 1911 baute die Bahn an der Ostseite des Stationsgebäudes eine Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung. Damit konnte ein weiterer Warteraum geschaffen werden. 1915 entstand ein Gepäcktunnel mit Aufzug zum Inselbahnsteig und eine Verlängerung der Bahnsteigüberdachung. 1918 schloss die Reichsbahn das Fürstenzimmer. Am 1. März 1952 löste die Deutsche Bundesbahn den Lokbahnhof auf. 1954/55 sanierte die Bahn das Empfangsgebäude grundlegend. Um 1960 wurde der Lokschuppen von 1893 samt Wasserturm abgerissen. Am 27. Mai 1975 begann im Bahnhof der elektrische Zugbetrieb. 1984 wurde das Reisezentrum zur freigewordenen Gepäckabfertigung verlegt. Am 30. Mai 1989 ging das neue elektronische Stellwerk in Betrieb. Die mechanischen Stellwerke wurden stillgelegt. Im Oktober 2004 erwarb die Stadt Detmold das heruntergekommene Empfangsgebäude von der Deutschen Bahn AG. Sie sanierte es weitgehend in den ursprünglichen Zustand. Dabei wurde auch das Fürstenzimmer restauriert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Die Stadt Detmold vermietete die Räume an Gewerbe- und Gastronomiebetriebe. Das Empfangsgebäude, der Bahnsteig und die Stützmauer des Bahnkörpers stehen seit 1987 unter Denkmalschutz.
Filmbild Detmold
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Detmold
Bahnhof um 1900 Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 31. Dezember 1880 nach Detmold. Also 45 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Detmold hatte zu diesem Zeitpunkt 8.053 Einwohner (Ende 2018 waren es 74.388 Einwohner).
Herford - Altenbeken Herford Altenbeken 132,0

Bahnstation Detmold