Bau und StreckeneröffnungDer 43,76 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Aschaffenburg wurde von der Hessische Ludwigsbahn (HLB) am 18. November 1858 für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Am 27. Dezember 1858 wurde der Personenverkehr und damit die 77,7 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet.Der Bahnhof erhielt zunächst ein provisorisches, traufenständiges Gebäude aus Fachwerk mit Satteldach. Die Bauarbeiten für das Stationsgebäude wurden im März 1861 vergeben.
Das Empfangsgebäude Dieburg
Das aus rötlichen Sandsteinquadern errichtete Stationsgebäude von 1862/63 besaß ein giebelständiges, dreistöckiges Mittelgebäude, das durch beidseitig traufenständige, einstöckige Anbauten ergänzt wurde. Alle Gebäudeteile besaßen Satteldächer. Im Westen schloss ein Bauwerk mit einem einstöckigen Eckpavillion und Walmdach das Bahngebäude ab. Das im romantischen Klassizismus gebaute Gebäude war mit zum Teil gekoppelten Rundbogenfenstern und Türen auf allen Stockwerken versehen worden. Unter den Dachgiebeln waren Rundfenster entstanden. Im Erdgeschoss befanden sich Wartesäle mit Buffet, Fahrkarten- und Gepäckschalter, Bahnhofsrestaurant sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen waren Dienstwohnungen entstanden.Im Bahnhof wurde ein Güterschuppen mit Kopf- und Seitenrampen errichtet, zu dem Ladegleise verlegt waren. Ein Gleisanschluss führte zu einem Industriegebiet.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Ausbauten oder Änderungen•1870/71 wurde das zweite Streckengleis auf der Rhein-Main-Bahn“ verlegt. Dabei entstand ein Mittelbahnsteig, der vom Hausbahnsteig erreichbar war.•Am 1. Oktober 1896 wurde die Rodgaubahn zwischen Offenbach (Main) und Reinheim eröffnet.•1898 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude für den Fahrdienstleiter. Möglicherweise baute die Bahn einen Inselbahnsteig mit Personentunnel.•1922 entstand ein Wärterstellwerk am Straßenübergang.•1965 legte die Deutsche Bundesbahn (DB) den südlichen Abschnitt der Strecke Dieburg - Reinheim (Odenw) still und baute die Gleise zurück.•Im Dezember 1994 wurden die alten Stellwerke von der Deutsche Bahn AG (DBAG) stillgelegt und durch ein neues Gebäude mit modernem Stellwerk ersetzt.•Im Oktober 2000 wurde der Bahnhof saniert•Ab dem 1. November 2003 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Fahrkartenschalter.•Im Februar sanierte die DBAG den Hausbahnsteig.•Am 12. April 2005 wurden die Sanierungsarbeiten im Bahnhofsbereich feierlich abgeschlossen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist in einem sehr guten Zustand und steht unter hessischem Denkmalschutz. Der Güterschuppen existiert nicht mehr.
Bahnhof um 1880
Luftaufnahme
Bilder Dieburg
Dieburg - Bf - FDID : 77B4 : 4K18-Aug22
Planung und KonzessionDurch Hessische Konzession vom 3. Januar 1856 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1856 Nr 5 Seite 49) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Damstadt Hbf - Krainichstein - Babenhausen (Hess) - Bezirksgrenze - Aschaffenburg Hbf.Der Anschluß der Strecke an die Bayerischen Staatseisenbahnen bei Aschaffenburg wurde durch Staatsvertrag zwischen Bayern und Hessen vom 28. März 1852 geregelt. (Statuten der Hessischen Ludwigs.Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe 1869.)Durch Bayerisches Gesetz vom 23. Mai 1846 (Bayerisches Gesetzblatt Jahrgang 1846 Nr 1 Seite 5) erhielt Bayern die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Würzburg - Wernfeld - Gemünden (Main) - Lohr Bf - Goldbach - Aschaffenburg Hbf - Bezirksgrenze - bayerische Landesgrenze bei Kahl.Mit Hessischen Gesetz von 15. November 1890 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1890 Nr. 47 Seite 319) erhielt die Hessische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Offenburg (Main) Ost nach Rheinheim (Odenw) und einer Stichbahn von Offenbach-Bieber nach Dietzenbach (Hessen).