Bau und StreckeneröffnungDer Bau der Strecke Deutz - Gießen erfolgte in mehreren Abschnitten. Der Bahnhof Dillenburg liegt am letzten 54,66 km langen Teilstück von Burbach (Kr. Siegen) über Haiger nach Gießen. Am 23. Januar 1862 eröffnete die Gesamtstrecke und damit auch der Bahnhof Dillenburg mit einer Lokstation samt Lokschuppen und den zugehörigen Anlagen.
Das Empfangsgebäude Dillenburg
Das Empfangsgebäude war ein kleiner Putzbau im Rundbogenstil mit Schalterhalle, Fahrkarten- und Gepäckschalter, Warteraum und einem separaten Güterschuppen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 11. Februar 1872 wurden der Oberscheld-Hochofen und der nahe Auguststollen über die Scheldetalbahn mit Dillenburg verbunden. Der Personenverkehr auf dieser Strecke begann am 1. März 1872. Die Gesamtstrecke wurde erst am 1. Mai 1911 in Betrieb genommen.•Am 1. Mai 1892 eröffnete die 16,2 km lange Dietzhölztalbahn von Dillenburg nach Ewersbach den Betrieb. Dillenburg wurde zum Bahnhofsknoten. •Die Bauarbeiten für das Bahnbetriebswerk begannen 1913 und endeten am 14. Dezember 1915. Dabei entstand ein 16-ständiger Ringlokschuppen aus Backstein mit einer Drehscheibe und ein Güterbahnhof. •Ab 1922 wurden sämtliche Bahnanlagen umgestaltet. In dieser Zeit entstanden auch die Stellwerke. Das zweite EmpfangsgebäudeEin neues, doppelgeschossiges Empfangsgebäude mit Walmdach im Stil der frühen Moderne mit einem Stufengiebel wurde errichtet. Darunter befand sich eine Vorhalle, die von Pfeilern getragen wurde. Das alte Stationsgebäude war in den Neubau integriert worden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder ÄnderungenDas Bahnbetriebswerk schloss am 1. Oktober 1983. Auf der Dietzhölztalbahn wurde der Eisenbahnverkehr am 29. Mai 1987 eingestellt. Der Eisenbahnbetrieb auf der Scheldetalbahn endete am 1. Juni 1991. Die Gleise wurden bis 1993 zurückgebaut.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1922 ist im Wesentlichen erhalten geblieben. Die Vorhalle ist aber erheblich verändert worden. Das Stationsgebäude, der Ringlokschuppen, ein Stellwerk und der Güterbahnhof stehen unter Denkmalschutz.
Bilder Dillenburg
Bahnhof von 1862
Luftaufnahme
Bahnhof um 1900
Die Eisenbahn “kam” am 23. Januar 1862 nach Dillenburg. Also 27 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Dillenburg hatte zu diesem Zeitpunkt 3.024 Einwohner (Ende 2017 waren es 23.471 Einwohner).
Bahnstation Dillenburg
Dillenburg - Bf - FDILD : 64D3 : SD29-Apr17
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Mit Preußischer Konzession vom 20. September 1869 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1869 Nr. 61 Seite 1101) erhielt die Cöln-MIndener Eisenbahn-Gesellschaft die Erlaubnis zum Bau und Betrieb der Scheldebahn von Dillenburg nach Hochofen-Auguststollen. Mit Preußischer Konzession vom 1. April 1887 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1887 Nr. 11 Seite 97) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Erlaubnis zum Bau und Betrieb der Dietzhölztalbahn von Dillenburg nach Ewersbach. Am 14. Mai 1908, 28. Mai 1913 und vom 26. März 1915 erhielt die Preußische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb der Dillstrecke von Siegen-Weidenau nach Gießen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr. 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr. 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr. 18 Seite 66)