Bau und Streckeneröffnung8470 Arbeiter begannen mit den Bauarbeiten der Werrabahn am 18. Februar 1856 in Grimmelshausen bei Themar. Alle Kunstbauten der Strecke wurden dabei schon für einen zweigleisigen Ausbau vorbereitet.Am 2. November 1858 wurde die 130,1 km lange Eisenbahnstrecke der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft von Eisenach nach Coburg feierlich eingeweiht. Der letzte, 7,98 Kilometer lange Abschnitt nach Lichtenfels ging am 24. Januar 1859 in Betrieb. Die Werrabahn wurde zunächst eingleisig gebaut.Der zweigleisige Durchgangsbahnhof gehörte zu den 17 Bahnhöfen, die über ein Empfangsgebäude verfügte. Auf der Strecke gab es 128 Bahnwärterhäuser. Die Bahnstation besaß anfangs einen Schüttbahnsteig, eine Wagen- und Viehrampe und ein Ladegleis.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I.
Das Empfangsgebäude Grimmenthal
Im Gebäude waren die Warteräume sowie der Fahrkarten und Gepäckschalter untergebracht. Die Gleisanlage wurde für den Anschluss nach Suhl 1874 deutlich ausgebaut. Das verschieferte Empfangsgebäude war nun in Insellage. Auf der Gebäudeseite, die von der Werrabahn angefahren wurde, gab es einen überdachten Hausbahnsteig (Bild Mitte). Der „Erfurter Bahnsteig“ besaß keine Überdachung.1890 erhielt das Empfangsgebäude einen ersten Anbau, in den die Reichspost umzog. Die Bahnhofsgaststätte verlegte man in die freigewordenen Posträume. Dadurch konnten die Warteräume erweitert werden. Mit Eröffnung des Gleisdreiecks im Bahnhof nahm der Reiseverkehr deutlich zu, sodass ein weiterer, flacher Anbau nach 1900 entstand. Der Bahnhof in Insellage diente im Wesentlichen als Umsteigebahnhof. Die Gleisanlage hatte insgesamt 14 Gleise, wovon vier für den Reiseverkehr genutzt wurden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 15. Dezember 1882 wurde die 20 km lange Strecke von Suhl nach Grimmenthal eröffnet.•Am 1. August 1884 baute man eine 3,3 km lange Verbindungskurve zwischen der Werrabahn und der Strecke von Neudietendorf nach Ritschenhausen. Sie führte durch einen Tunnel unter der Werrabahn hindurch. Jetzt konnten die Züge beider Strecken, ohne Kopf zu machen, direkt nach Meiningen oder nach Schweinfurth durchfahren.•Am 1. Oktober 1895 kaufte das „Königreich Preußen“ die Werra-Eisenbahn-Gesellschaft auf.•Im Bahnhof entstanden drei Stellwerksbauten.•1910 baute man die Strecke zwischen Eisenach und Bad Salzungen, zwischen Schwallungen und Wasungen, sowie Meiningen und Grimmenthal und zwischen Coburg und Credlitz zweigleisig aus.•1920 wurde das Stellwerksgebäude [Gs] und 1925 das Stellwerksgebäude [Gw] in Betrieb genommen.•Um 2006 wurde der Bahnhof komplett erneuert. Dabei riss die Deutsche Bahn AG das Empfangsgebäude und das Stellwerksgebäude [Gw] ab. Nur das Stellwerk am Bahnübergang ist noch erhalten geblieben.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer neue Bahnhof ist eine Lochblechgalerie mit Bahnsteigen, Wartehäuschen und einer Unterführung. Eine Glanzleistung deutscher Ingenieurskunst; oder war es vielleicht doch keiner?
Bilder Grimmenthal
Bahnhof um 1907
Luftaufnahme
Bahnhof um 1935
Bahnstation Grimmenthal
Grimmenthal - Bf - UGMD : 67D4 : SD33-Sep17
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355)Durch Sachsen-Meiningen Konzession vom 20. Dezember 1855 (Gesetzsammlung Sachsen-Meiningen Jahrgang 1855 Seite 130), Sachsen-Weimar Konzession vom 21. Dezember 1855 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1856 Seite 36) und Sachsen-Coburg-Gotha Konzession vom 27. Dezember 1855 (Gesetzsammlung für Coburg-Gotha Jahrgang 1856 Seite 393) erhielt die Werra Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Eisenach nach Coburg.Nach den Staatsverträgen zwischen Preußen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg vom 27. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 331), nach dem Preußischen Gesetz vom 6. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315) und nach dem Preußischen Erlaß vom 16. August 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 523) ist die Strecke am 1. Oktober 1895 in Preußisches Staatseigentum übergegangen.