EINE DOKUMENTATION
© Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten Panorama Ritschenhausen
Bau und Streckeneröffnung Die Regierungen von Bayern und dem Herzogtum Sachsen-Meiningen beschlossen den Bau einer Eisenbahnstrecke von Schweinfurt nach Meiningen. Die Bauarbeiten begannen am 14. Juni 1872 im Bahnhof Ebenhausen, wo der Eisenbahnbetrieb zwischen Schweinfurt und Bad Kissingen schon begonnen hatte. Am 15. Dezember 1874 eröffneten die Königlich Bayerischen Staatsbahnen die 20,22 Kilometer lange Strecke von der bayrischen Grenze bei Rentwertshausen nach Meiningen. Anfangs war Ritschenhausen eine einfache Haltestelle. Das außergewöhnlich große, dem bayerisch/fränkischen Baustil nachempfundene Empfangsgebäude wurde erst nach Eröffnung der Umgehungskurve nach Grimmenthal am 1. August 1884 fertiggestellt. Dadurch konnten die Züge von Schweinfurt ohne Kopfmachen in Meiningen direkt nach Erfurt weitergeleitet werden.

Das Empfangsgebäude Ritschenhausen

Das Empfangsgebäude verfügte über alle Einrichtungen eines Grenzbahnhofs zwischen Bayern und dem Herzogtum Sachsen-Meiningen. Das Gebäude war aus Kalksteinquadern errichtet worden. Die Fenster- und Türrahmungen bestanden aus Sandstein. Im Bahnhof gab es umfangreiche Gleisanlagen mit zehn Gleisen, wovon vier für den Personenverkehr genutzt wurden. Neben den Anlagen für den Stückgutverkehr gab es noch eine große Umlade-Halle. Die Preußische Staatsbahn besaß im Bahnhof einen Lokschuppen mit Drehscheibe und Lokbehandlungsanlagen, da im Bahnhof ein Lokomotivwechsel stattfand. Ein Übernachtungsgebäude für das Personal und eine Wagenmeisterei befanden sich ebenfalls im Bahnhof. Am 1. August 1884 eröffneten die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K. P. St. E.) das letzte, 3,3 Kilometer lange Teilstück der 75 Kilometer langen Gesamtstrecke von Dietendorf (heute Neudietendorf) nach Ritschenhausen. Damit war Ritenschausen zu einem Eisenbahnknoten geworden. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1985 errichtete die Deutsche Reichsbahn (DR) auf dem Hausbahnsteig einen Stellwerksanbau mit einem mechanischen Stellwerk für den Fahrdienstleiter. Am 16. November 2008 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1985 aus dem Betrieb und riss den Anbau ab. Dabei wurde auch die Gleisanlage bis auf die Streckengleise zurückgebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Neben dem Stationsgebäude in Richtung Meinigen gibt es noch einen alten Güterschuppen aus Fachwerk. Der wurde jedoch durch Einbau eines Rolltors verändert. In Richtung Wölfershausen existiert noch ein rot angestrichenes Gebäude mit Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) im Rundbogenstil. Dieser wurde bei deutschen Bahnhochbauten der ersten Generation bis ca. 1870 angewendet. Das Gebäude wurde von der Deutschen Bahn AG (DBAG) um 2006 saniert. 2016 verkaufte die DBAG das Gebäude an ein ortsansässiges Ingenieurbüro, dass das Gebäudeinnere sanierte.
Planung und Konzession Filmbild Ritschenhausen
Bahnhof um 1884
Luftaufnahme
Bilder Ritschenhausen
Bahnhof um 1884 Schweinfurt - Meiningen Schweinfurt Hbf Meiningen Neudietendorf - Ritschenhausen Neudietendorf Ritschenhausen 314,61

Bahnstation Ritschenhausen