EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die Main-Neckar-Eisenbahn (MNE) war eine gemeinsame Staatsbahn der Großherzogtümer Hessen und Baden sowie der „Freien Stadt Frankfurt“. Die Bauarbeiten an der zunächst eingleisigen Strecke, die in mehreren Bauabschnitten aufgeteilt wurde, begannen im Juni 1843. Sie sollte Frankfurt und Darmstadt mit Mannheim verbinden. Der Main- Neckar-Bahnhof wurde zusammen mit dem Streckenabschnitt zwischen Langen und Heppenheim am 22. Juni 1846 für den Personenverkehr und am 9. August 1847 für den Güterverkehr eröffnet. Die Strecke der MNE gehört heute zur 87,5 Kilometer langen Gesamtstrecke zwischen Frankfurt und Heidelberg.

Das Empfangsgebäude Darmstadt

Das vom Architekten Friedrich Lichthammer geplante fünfgliedrige Stationsgebäude in klassizistischen Formen wurde am 22. Juni 1846 als Kopfstation mit eigener Lokstation eröffnet. Das dreistöckige Hauptgebäude mit Uhrenturm als Dachreiter besaß beidseitig einstöckige Seitenflügel mit zweistöckigen Eckbauten. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 9. August 1847 wurde der Güterverkehr aufgenommen. Am 1. Oktober 1852 wurden Telegraphen für den Dienst und öffentlichen Verkehr auf der Main-Neckar-Bahn (MNB) in Betrieb genommen. Das Teilstück der Rhein-Main-Bahn zwischen Mainz und Darmstadt ging am 1. August 1858 in Betrieb. Die 77,7 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Aschaffenburg wurde am 27. Dezember 1858 eröffnet. 1860 wurde das zweite Streckengleis der MNE verlegt. 1871 wurde in unmittelbarer Nähe des Main-Neckar-Bahnhofs die Bahnstation der Hessichen Ludwigs-Eisenbahn eröffnet. Die Bahngesellschaft errichtete nördlich im rechten Winkel des bestehenden Bahnhofs der MNE ein eigenes Stationsgebäude. Es bestand ebenfalls aus einem fünfgliedrigen, barocken Bauwerk. Die Gebäudeteile waren aber zum bestehenden Bahnhof mit gegensätzlichen Gebäudehöhen errichtet worden. Am 21. November 1872 eröffnetet die MNB den neuen Güterbahnhof. Am 1. Juli 1876 wurden auf der ganzen Main-Neckar-Bahn Bahnhofsabschluss- und Ausfahrttelegraphen eingeführt. 1877 wurden die Seitenflügel und Eckbauten des Main-Neckar-Bahnhofs um ein Stockwerk erhöht. Bis 1890 bauten die Bahngesellschaften die Gleisanlagen der Bahnhöfe mehrmals aus. Schnell wurde die Kapazitätsgrenze dieser Bahnanlagen erreicht. Ab 1901 begannen Planungen für einen neuen Bahnhof. Im März 1906 konnten sich die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen auf einen Entwurf einigen. Ein neuer Centralbahnhof sollte 800 Meter außerhalb der Stadt gebaut werden. 1908 entstand ein Wagenwerk im Bahnbetriebswerk.

Das Empfangsgebäude Darmstadt Centralbahnhof

Nach fünfjähriger Bauzeit wurde der neue Monumentalbau auf der „grünen Wiese“ nach Plänen des Architekten Friedrich Pützer am 28. April 1912 feierlich eröffnet. Am 1. Mai 1912 begann der reguläre Bahnbetrieb. Das dreigliedrige Stationsgebäude in Seitenlage innerhalb eines Manschettenbaus mit Natursteinfassade aus fränkischem Muschelkalk mit hohem Mansardendach und strengen Formen des Jugendstils errichtet besaß ein Fürstenpavillon mit eigenem Hausbahnsteig. Da der Bahnhofsvorplatz und die Schalterhalle um sechs Meter höher als die Gleisanlage waren, konnten die Reisenden nur über Bahnsteigbrücken und Treppen, die überdacht waren hinunter zu den fünf ebenfalls überdachten Bahnsteigen gelangen. Für den Gepäckverkehr gab es eigene Gepäckbahnsteige. In der 75 x 30 Meter großen Schalterhalle mit Themenfenstern befanden sich die Fahrkarten- und Gepäckausgabe sowie eine Gepäckaufbewahrung, Expressgutschalter, Polizeiraum, Speisesaal und die Zugänge zu den Wartesälen, Toiletten, Postamt, Wirtschaftsraum und einem Hotel. Dazu kamen Diensträume für die Bahnverwaltung im Nordflügel. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 1. April 1913 entstand als Teil des Bahnbetriebswerks das Lokwerk 2. 1954 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) das Lokwerk. Am 30. September 1957 wurde Darmstadt an das elektrifizierte Schienennetz angeschlossen. Im Oktober 1972 eröffnete die DB ein neues Zentralstellwerk. Am 2. Juni 1997 wird Darmstadt an das S-Bahn-Netz nach Frankfurt angeschlossen. 2002 wurden die aufwendigen Sanierungsarbeiten des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes abgeschlossen. Am 11. Mai 2009 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Wagenwerk. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist weitgehend in Zustand von 1912 erhalten. Der Fürstenbahnhof wird als Restaurant genutzt. Das Stationsgebäude steht unter hessischem Denkmalschutz.
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Hauptbahnhof Darmstadt

Bilder Darmstadt
Main-Neckar-Bahnhof 1850
Luftaufnahme
Bahnhof links um 1905
Bahnhof 1848 Bahnhöfe 1890 Planung und Konzession