Die Bauarbeiten an der Rhein-Main-Bahn begannen im Herbst 1856. Die Planung sah einen zweigleisigen Ausbau vor. Erst 1871 wurde das zweite Gleis auf der Gesamtstrecke verlegt. Die erste 33,96 km lange Teilstrecke von Mainz nach Darmstadt wurde am 1. August 1858 für den Personenverkehr und am 18. November 1858 für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Die zweite Teilstrecke nach Aschaffenburg wurde am 15. November 1858 eröffnet. Der planmäßige Verkehr begann am 27. Dezember 1858.1868 starteten die Bauarbeiten an der hessischen Odenwaldbahn. Im September wurden auch die Arbeiten am 1205 Meter langen Tunnel zwischen Wiebelsbach und dem Mümlingtal begonnen. Die Bauarbeiten schloss man 1870 ab. In Darmstadt begannen die Bauarbeiten in Richtung Reinheim am 1. Januar 1869. Am 27. Dezember 1870 konnte der 32,4 km lange Streckenzweig der Odenwaldbahn zwischen Darmstadt und Wiebelsbach (heute Groß-Umstadt Wiebelsbach) eröffnet werden.
Das Empfangsgebäude Darmstadt Nord
In diesem Streckenabschnitt wurde zwischen 1909 bis 1912 der neue Darmstädter Nordbahnhof für die Anbindung der Firma Merck gebaut. Dies geschah im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Darmstädter Hauptbahnhofs. Die Eröffnung des Bahnhofs war zwar am 28. April 1912, aber der planmäßige Zugverkehr begann erst am 15. Mai 1912. Die Planung des Empfangsgebäudes oblag dem Baurat Friedrich Mettegang. Das zweistöckige Stationsgebäude liegt an einem Damm mit Zugang von einer Straßenbrücke. Nach betreten des Gebäudes führt ein Quergang nach links und rechts zu den Treppen des jeweiligen Mittelbahnsteigs. Im Bahnhof treffen die Rhein-Main-Bahn und ein Zweig der Odenwaldbahn von Wiebelsbach zusammen. Eine Bahnsteigüberdachung stammt vom ehemaligen Darmstädter „Ludwigsbahnhof“ deren südliche Perronhalle mit gusseisernen Säulen und Kapitellen im neuen Nordbahnhof wieder aufgebaut wurden (siehe Luftbild unterer Bahnsteig).
Was hat sich verändert, was ist geblieben
Die Bahnsteigüberdachung und das Stationsgebäude sind weitgehend erhalten geblieben. Sie stehen unter Denkmalschutz. Der Kioskanbau auf der rechten Gebäudeseite entstand wahrscheinlich aus den 1970/80er Jahren.
Bilder Darmstadt Nord
Bahnhof 1912
Luftaufnahme
Darmstadt Nord - Bf - FDND : 154C2 : SD38-Aug18
Planung und KonzessionDer Staatsvertrag zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Bayern vom 28. März 1852 und durch Hessische Konzession vom 3. März 1856 war die Grundlage zum Bau einer Stecke von Mainz nach Aschaffenburg. Die private Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft erhielt am 3. Januar 1856 die Konzession (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1856 Nr 5 Seite 49) zum Bau und Betrieb einer Bahnstrecke von Mainz nach Darmstadt.Nach vielen lokalpolitisch geführten Debatten in den 1860er Jahren einigte man sich die Odenwaldbahn von Eberbach am Neckar über Babenhausen in Herssen nach Hanau zu führen. In Babenhausen sollte es eine Verbindung nach Darmstadt geben. Am 4. April 1868 erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Bahnstrecke von Darmstadt nach Babenhausen (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 601)
Construction and track openingConstruction work on the Rhine-Main Railway began in the autumn of 1856. The plan was for a double-track extension. Only in 1871, the second track was relocated on the entire route. The first 33.96 km long section from Mainz to Darmstadt was put into service on 1 August 1858 for passenger traffic and on 18 November 1858 for freight traffic. The second section to Aschaffenburg was opened on 15 November 1858. Scheduled traffic began on December 27, 1858.Construction on the Hessian Odenwald Railway began in 1868. Work on the 1205 meter long tunnel between Wiebelsbach and Mümlingtal also began in September. The construction work was completed in 1870. In Darmstadt, construction began in the direction of Reinheim on January 1, 1869. On December 27, 1870, the 32.4 km long branch of the Odenwald Railway between Darmstadt and Wiebelsbach (now Groß-Umstadt Wiebelsbach) was opened.The reception building Darmstadt NordIn this section was built 1909-1912, the new Darmstadt North Station for the connection of the Company Merck. This happened in connection with the transformation of the Darmstadt central station. Although the opening of the station was on April 28, 1912, but the scheduled train traffic began on May 15, 1912. The planning of the reception building was the architect Friedrich Mettegang. The two-storey station building is located on a causeway with access from a road bridge. After entering the building, a cross-corridor leads left and right to the stairs of the respective middle platform. At the station, the Rhein-Main-Bahn and a branch of the Odenwaldbahn from Wiebelsbach meet. A platform roofing comes from the former Darmstadt "Ludwigsbahnhof" whose southern platform hall was rebuilt with cast-iron columns and capitals in the new North Station (see aerial view of the lower platform).What has changed, what has remainedThe platform roofing and the station building have been largely preserved. They are listed as historical monuments. The kiosk building on the right side of the building was probably built in the 1970 / 80s.
Planning and concessionThe treaty between the Grand Duchy of Hesse and the Kingdom of Bavaria of March 28, 1852 and Hessian concession of March 3, 1856 was the basis for the construction of a line from Mainz to Aschaffenburg.The private Hessian Ludwigs railway company received on January 3, 1856 the concession (Hessian Government Gazette year 1856 No. 5 page 49) for the construction and operation of a railway line from Mainz to Darmstadt.After many local political debates in the 1860s, it was agreed to run the Odenwaldbahn from Eberbach am Neckar via Babenhausen in Herssen to Hanau. In Babenhausen there should be a connection to Darmstadt.On April 4, 1868, the Hessian Ludwigs Railway Company received the concession to build and operate a railway line from Darmstadt to Babenhausen (Hessisches Regierungsblatt year 1868 No. 22 page 601)