EINE DOKUMENTATION
Panorama Balduinstein © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Im Herbst 1857 begannen die Bauarbeiten an der Lahntalbahn im Streckenabschnitt zwischen Balduinstein und Runkel. Für die Bauarbeiten war der Eisenbahningenieur Moritz Hilf zuständig. Der Bahnhof lag an dem Streckenabschnitt Nassau - Limburg (Lahn), der am 5. Juli 1862 in Betrieb genommen wurde. Die 103,73 Kilometer lange Gesamtstrecke war eine Hauptbahn, die abschnittsweise eröffnet wurde, ging am 10. Januar 1863 in Betrieb.

Das Empfangsgebäude Balduinstein

Das spätklassizistische Empfangsgebäude von 1862 war ein Typenbau (wie Diez) nach Entwürfen des Architekten Heinrich Velde auf H-förmigem Grundriss mit doppelgeschossigen Giebeltrakten, die von einem traufenständigen, galerieähnlichen Mittelbau verbunden wurden. Das Bauwerk wurde von jeweils einem dreistöckigen Eckbau abgeschlossen. Das Gebäude, in Seitenlage errichtet, besaß Satteldächer und wurde von der Nassauische Staatsbahn eröffnet. In allen Stockwerken waren Rechteckfenster und Türen mit rotem Sandsteinrahmen verbaut worden. Sohlbankgesimse unterhalb der Fensterreihen der Stockwerke sowie ein weiteres Gesims aus rotem Sandstein unterhalb gliederten die Fassade. Der großzügige Putzbau mit seiner markanten laubenartigen Vorhalle wurde auf Wunsch des Erzherzogs Stefan Franz Viktor von Österreich als repräsentatives Empfangsgebäude gebaut. Dieser zog 1850 auf die neu gestaltete Schaumburg. Im Stationsgebäude befand sich auch ein Fürstenzimmer. Es gab einen Haus- und einen Mittelbahnsteig, der zu Fuß erreicht werden konnte. Ein kleiner Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe ergänzte die Bahnanlagen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1913 wurde das Stellwerksgebäude mit mechanischem Stellwerk Bo in Betrieb genommen. 1929 wurde ein weiteres Stellwerk in Betrieb genommen, von dem auch die Bahnschranke bedient wurde. Das Bahnhofsgebäude steht seit 1991 unter Denkmalschutz. 2003 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1913 aus dem Betrieb. 2004 verkaufte die DBAG das Gebäude an eine Immobiliengesellschaft. Ein Ehepaar ersteigerte das Gebäude im Jahr 2015 und begann mit den Sanierungsarbeiten. In Spätsommer 2019 eröffneten sie ein Café im Stationsgebäude. Im August 2015 ersetzte die DBAG das Stellwerk von 1929 durch ein Modernes. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz und ist im Wesentlichen im Zustand von 1863 erhalten.
Bilder Balduinstein
Bahnhof 1912
Luftaufnahme
PANORAMA Bahnhof 1912 Filmbild Balduinstein Lahntalbahn Wetzlar Koblenz Hbf ahnbauten B Güterschuppen

Bahnstation Balduinstein

110,0
Planung und Konzession