Bau und Streckeneröffnung Am 5. Juli 1862 wurde das Teilstück der Lahntalbahn zwischen Nassau und Limburg von der Nassauische Staatsbahn eröffnet. Ausschlaggebend für die Einrichtung einer Betriebsstelle dürfte der Mineralbrunnen Fachingen gewesen sein. Er versprach gute Einnahmen durch den Güterverkehr. Im Nordosten befand sich das Portal eines 424 Meter langen Tunnels.

Das Empfangsgebäude Fachingen

Der traufenständige, zweistöckige Typenbau im Stil des Klassizismus von 1862 nach Entwurf von Heinrich Veldes war ein Putzbau mit Fugenschnitt und Sohlbankgesims (unterhalb einer Fensterreihe) sowie darunter ein weiteres Gurtgesims strukturierte die Fassaden. Die Stockwerke besaßen Rechteckfenster mit roten Sandsteinrahmen. Unter dem Satteldach befanden sich jeweils ein Rundfenster an den Giebel- und zwei Rundfenster an den Seitenwänden. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Im Norden gab es zwei schuppenartige Nebengebäude aus Backsteinfachwerk sowie in Richtung Tunnelportal einen separaten Güterschuppen mit Kopf- und Seitenrampen. Der Bahnhof besaß einen befestigten Mittelbahnsteig. Neben den zwei Streckengleisen gab es Ladegleise zum Güterschuppen sowie einen Gleisanschluss zur staatlichen Heilquelle Fachingen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Um 1913 erhielt der Bahnhof sein erstes Stellwerk • 1929 wurde direkt neben dem Güterschuppen ein Stellwerksgebäude errichtet. Von hier aus wurden die Signale auf der vorgelagerten Signalbrücke gestellt. Sie regelten die Güterzüge zur Abfüllanlage. • Die alten Stellwerke wurden 1977 durch moderne ersetzt. • 2015 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Stellwerke von 1977 aus dem Betrieb. • Der Bahnhof erhielt einen befestigten Außen- und Hausbahnsteig. Die alten Nebengebäude wurden abgerissen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde verkauft und vom Käufer saniert. Es wird als Wohngebäude genutzt und befindet sich in einem guten Zustand.

Bahnhof um 1929

Luftaufnahme